Eishalle Sursee
Fassadengestaltung

Eishallen sind wohl oder übel gross dimensionierte Gebäude. Es ist uns aber geglückt, die Eishalle Sursee trotz ihrer Baumasse unauffällig in die Umge-bung zu integrieren. Dazu trägt wohl bei, dass mit dem schlichten Grundriss und den ruhigen metallsilbernen Fassaden ein harmonischer Baukörper ent-standen ist. Mit dem einseitigen Dach (Pultdach) konnte die Gebäudehöhe optimiert werden. Die technische Komplexität einer Eishalle in eine ausge-wogene und abgestimmte Gebäudekubatur zu integrieren, das war eines

unserer Ziele.
Der vorgestellte Eingang wurde in Sichtbeton ausgeführt. Dies nicht nur aus gestalterischen, sondern auch aus praktischen Ueberlegungen. Die Fassaden müssen in diesem stark frequentierten Bereich robust und möglichst vandalensicher, pflegeleicht und unterhaltsarm sein.

Farb- und Lichtkonzept

Die Eishalle Sursee wurde in erster Linie als Zweckbau geplant und ausge-führt. Als solche ist sie in Gestaltung und Ausführung auf das unzimperliche Verhalten der Benutzer ausgerichtet. Speziell der Hockey-Sport stellt grosse Ansprüche bezüglich Robustheit und Verschleiss an die angewandten Mate-rialien.
Augenfällig sticht dem Besucher der schlanke, stützenfreie Stahlbau in die Augen. Die statischen Trägerelemente sind hellgelb und geben der Halle eine

Atmosphäre der Frische. Es fällt angenehm auf, dass die Spielhalle sehr hell und transparent erscheint. Dazu tragen auch die Fenster in der Westfassade, mit direkten Blick auf das Fussballfeld, bei.
Mit den gewählten Materialien und Farben konnte eine freundliche Ambience geschaffen werden. Vor allem auch das Farbkonzept stösst allseitig auf Zustimmung. Die abgestimmten Farben finden ihren Wiederhall in der Licht-komposition. Mit einfachsten Beleuchtungsmitteln wurde eine eigene Lichtstruktur geschaffen. Das Farbspiel zwischen den verschiedensten Farbanstrichen und dem farbigen Licht gibt die Funktion der Eishalle (Spiel, Kampf, Freude, Spass) auf das vortrefflichste wieder.

Erschliessung

Eine Bereicherung ist der grosszügig erweiterte Parkplatz, der nicht nur von den Besuchern der Eishalle benutzt wird, sondern auch von den umliegenden Benutzern aus dem Bereich Fussball, Leichtathletik und Tennis. Der neu er-baute Fussweg zur nahe gelegenen Kantonsschule schafft Verbindung und Zusammenhang. Da jeden Tag Kantonsschüler zu den ordentlichen Turnstun-den auf dem Eis sind, hat dieser Weg auch seine praktische Bedeutung. Der Haupteingang mit seinem geschwungenen Dach ist markant und zentral ange-

ordnet.
Der Besucher wird durch ein überaus attraktives Foyer empfangen. Dieses Foyer ist die Drehscheibe der gesam-ten Anlage. Von hier aus sind sämtliche Räume (Spielhalle, Garderoben, Tribüne, Restaurant, Shop) auf dem di-rektesten Weg zu erreichen. Dem Kassenraum, integriert in Kiosk und Schlittschuhverleih, haben wir eine zen-trale Bedeutung beigemessen. Im Sinne des Sicherheitsdispositivs ist von hier eine optimale Ueberwachung aller Benutzer-Zugänge möglich.
Multifunktional

Die Eishalle ist eigentlich, obwohl sie als Ganzjahres-Eishalle ausgelegt wur-de, nur im Winter eine Eishalle. In den Sommermonaten benützt die Kantons-schule die Halle als 3-fach Spielhalle. Auf die Betonpiste wird ein Kunststoff-platten-Boden verlegt. Auf diesem Boden kann nebst allen Ballsportarten auch Unihockey, Baskettball, Handball, Fussball, Tennis, etc gespielt werden. Mit zwei Trennvorhängen kann die Halle entweder in drei Spielfelder oder in zwei aufgeteilt werden (2/3-Halle und 1/3 Halle).

Für Veranstaltungen jeglicher Art, wie z.B. Ausstellungen, Konzerte, Versammlungen, Tagungen wurden entsprechende Elektro-, Wasser- und Kanalisationsanschlüsse vorgesehen.
Ausbaubar

Mit der Benutzung kommen auch die Bedürfnisse.

Diese gemachte Erfahrung liessen wir in unsere Planung einfliessen. Das heisst, die Eishalle ist nicht auf den letzten Quadratmeter ausgereizt. Diverse Räume warten auf ihren Zweck und somit auch auf den endgültigen Ausbau. Viele Nutzungen sind denkbar, wie z.B. Clublokal, Materialräume, VIP-Raum, Gymnastik, etc.

Auch im Aussenbereich haben wir Überlegungen angestellt. Die Eishalle wurde so in die Umgebung platziert, dass jederzeit über dem Parkplatz auch eine 5-Rink-Curlinghalle auf Stützen realisiert werden kann. Die Curling-sportler sind gefordert, dem Beispiel der Eishallen-Genossenschaft zu folgen.
Benutzerbereiche

Die Raumanordnungen wurden nach Benutzer-Bereichen gegliedert. Durch die Zusammenlegung der Räume, nach dem Gesichtspunkt der Funktionalität konnte eine personal-optimierte Lösung gefunden werden. Dank der klaren Raumgliederung haben die Benutzer auch mit der Orientierung keine Schwie-rigkeiten. Die Benutzer-Bereiche gliedern sich in folgende Bereiche:· Öffentli-cher-, Sportler-, Betriebs- und Technik-Bereich.

Öffentlicher Bereich:

Die Zuschauertribüne mit ca. 800 Plätzen ist grundsätzlich als Sitztribüne aus-gelegt. Sie kann aber jederzeit ganz oder teilweise in eine Stehplatztribüne mit doppelter Personenzahl umfunktioniert werden. Es fällt auf, dass im Moment nur 103 Kunststoff-Klappsitze montiert sind. Dies hat nicht nur einen finanziel-len Grund, sondern liegt auch daran, dass der Total-Ausbau der Tribüne sich aus dem tatsächlichen, zukünftigen Bedarf ergeben wird. Seitlich angegliedert sind die Rollstuhl-Zuschauerplätze. Mit dem eingebauten Lift ist die Halle roll-

stuhlgängig. Das gilt auch für das Selbstbedienungs-Restaurant, welches durch die geschmackvolle Einrichtung nicht nur für den Sportler, sondern auch für den Gelegenheitsbesucher ein gemütlicher, abwechslungsreicher Treffpunkt ist. Mit Blick vom Obergeschoss auf das Eisfeld, wie auch auf den Fussballplatz sind auch die Passiv-Sportler völlig integriert. Das Restaurant ist so konzipiert, dass ein eigenständiger Betrieb, auch bei geschlos-sener Eishalle, möglich ist.
Praktisch für die Benutzer ist auch der im Obergeschoss vorhandene Sportshop. Hier ist alles erhältlich, was für den Eissport notwendig ist.

Sportler-Bereich

Die Anlage verfügt über 3 Mannschafts-Doppelgarderoben, bestehend aus je 2 Mannschaftsgarderoben, 1 Massageraum, 1 WC-Anlage und 1 Duschraum. Im weiteren sind für Schiedsrichter, Trainer und Eiskunstläufer 3 Kleingarderoben vorhanden. Interessant für die verschiedenen Vereine ist auch die Möglichkeit, dass unter der Tribüne zusätzliche Räume realisiert werden können. Der Roh-bau wurde soweit ausgeführt, dass ein kostengünstiger Ausbau, z.B. durch die Vereine, möglich ist.

Betriebsbereich

Der Betriebsbereich wurde so angeordnet, dass er zentral liegt mit Sicht auf das aktive Geschehen. In den Betriebsbereich fallen Räume wie Tageskassen, Matchkassen, Schlittschuhverleih, Büro Eismeister und Betriebsleiter, Aufent-haltsraum, Lager- und Putzräume.

Technikbereich

Uns war es ein Anliegen, eine effiziente, energiebewusste und betriebskosten-arme Anlage zu realisieren. Ein Beispiel dafür ist die Eisreinigung. Der Schnee, welcher bei der Eisreinigung anfällt, wird via Schmelzgrube "recyclet" und für die Eisaufbereitung wieder aufgebracht.
Massgebend für eine wirtschaftliche Laufzeit der Kälteanlage in Sursee ist die Messtechnik. Ein Infrarot Mess-System, welches die Eistemperaturen an der Eisoberfläche misst, kombiniert mit den Eisplattenfühlern, ist die zukunftswei-

sende Lösung. Das computergesteuerte Messsystem erlaubt eine benutzerdefinierte Programmierung der Eis-oberflächentemperatur. Der über der Eisoberfläche angebrachte Sensor übermittelt jede von aussen beeinflusste Temperaturänderung an das Auswertgerät, welches wiederum die Meldung an die Steuerung der Kältemaschine weiterleitet. Das Messsystem erlaubt auch verschiedenartig festgelegte Auswertungen in graphischer Darstellung über eine längere Beobachtungsperiode hinweg.